Archiv für den Monat: Mai 2017

Der zweite Block ist vorbei – Lernen für die Jägerprüfung

Was für eine Zeit. Es ist Sonntag Nacht und ich bin vollkommen im Eimer. Es waren 4 Tage nahezu Vollzeit von Mittwoch Abend bis Sonntag Abend über das Himmelfahrtswochenende.

Tag 1 Schiessen im Schiesskino Mittwoch Abend 24. Mai

Heute waren wir mit insgesamt 10 Schülern im Schiesskino. Es lief wie immer im Schiesskino. Viel Spass und am Ende gab es den Schiessnachweis für 2017. Wir mussten in Gruppen zu 6 schiessen, so dass sich in den Pause Zeit zum Waffen befummeln ergab. Die Sauer 404 finde ich nach wie vor sehr genial, allerdings liegt sie preislich in den höchsten Gefilden. Und meine persönliche Vorliebe für das Mauser 98 System rückt Waffen mit diesem genialen und sicheren System in den Fokus, zumal die Kosten für eine entsprechende Waffe bei knapp 800 EUR  beginnen. Am Abend erledigt und zufrieden in die Unterkunft (airbnb probiert) eingecheckt. Sehr nette Vermieter und sehr sehr ruhige Unterkunft.

Tag 2 Im Revier und Waffenhandhabung Donnerstag 25. Mai

Heute ging es um 12 Uhr in Gersbach los. Brauchte etwas Hilfe bei der Anfahrt, da die Navi die Koordinaten nicht so ganz sauber verarbeitet hatte. Zum Glück für uns hat uns unser Trainer Volkert unterwegs eingesammelt. Tags über lernen wir Patronen, Waffen und die einschlägigen Gesetze kennen. Begreifen alle Waffen und Patronen (auch die „Försterpatrone“) Abends geht es dann auf den Hochsitz. Gerhard und ich teilen uns eine Kanzel. Leider haben wir keinen Anblick (ich muss mir noch eine Jacke mit weniger Rascheln kaufen). Unser Volkert hat zuammen mit seinem Schüler Franco mehr Glück. Wir hören gegen 21 Uhr einen nahen Schuss und kurz drauf informiert eine SMS über den jadglichen Erfolg. Heute Abend wird noch ein Bock aufgebrochen werden müssen. Endlich die „rote Arbeit“ live und im Licht der Kopflampen. Franco bricht den Bock auf und extrahiert die einzelnen Organe. Wir sehen und lernen, halten die Organe in der Hand und stellen Fragen. Ich lerne, dass ich in Zukunft immer Einweghandschuhe im Auto haben werde.

Tag 3 Waldbau und Schiessen Freitag 26. Mai

Heute geht es früh los in den Wald. Wir lernen vom Förster Sven die Baumschutzmassnahmen kennen, pflanzen selbst Douglasien ein und erlernen die Altersklassen am Objekt. Wir begreifen die einzelnen Baum- und Pflanzenarten. Sven übt mit uns die umwelpädagogischen Spiele die er sonst mit Schulklassen macht. Es funktioniert, Die Eindrücke bleiben hängen. Viel zu schnell ist es 16 Uhr und wir fahren zum Schiessplatz. Kipphase läuft gut, Rehbock läuft gut und selbst der laufende Keiler ist OK Die Prüfung wäre bestanden. Gut so, somit bleibt Zeit für die Pflanzenarten am Schiessplatz. Unser Förster kommt mit und erklärt die Bäume Sträucher und Gräser am lebenden Objekt während die Schüsse der einzelnen Stände die Hintergrundmusik geben. Gegen 21h fahre ich in die Unterkunft. Ich bin alle.

Tag 4 Schiessen und Landbau Samstag 27. Mai

Heute geht es gleich um 9 mit Schiessen weiter (der Schiessstand hat die samstäglichen Öffnungszeiten angepasst deshalb ist jetzt Samstags immer morgens Schiessen). Es ist erstaunlich was eine Nacht tiefer Schlaf ausmachen. Es läuft, ganz bescheiden, sehr gut. Ich bin sehr zufrieden. Kipphase liegt im Schnitt bei 9,5/10 (einen lasse ich machnmal über), Rehbock bei 5/5 in der 10 oder 9, und der laufende Keiler mit 3 von 5 in der Zielfläche ist aus meiner Sicht und meiner Ausgangsposition sehr gut. Den Rest der Zeit bis Mittag übe ich mit den anderen Schülern Waffenhandhabung am Drilling, am 98er und an den Kurzwaffen. Samstag hat die Gastronomie der Schiessanlage auf und es gibt hervorragende Schnitzel zu Mittag, die perfekte Stärkung für den nachmitäglichen Wanderausflug bei 32 Grad. Heute nimmt uns Sven mit in sein Jagdrevier. Wir begehen ein Revier aus ein wenig Wald und grösstenteils Feldfläche. Lernen Feldbau kennen. Sehen frisch gedrillte Maisfelder und Sonderkulturen. Lernen über Landwirtschaftliche Maschinen und Wildschadensausgleich. Zum Schluss gibt es noch eine Führung in einer sehr modernen Wildkammer. Es ist gegen 22 Uhr als ich vollkommen fertig ins Bett falle.

Tag 5 Waffensachkunde und Waffenhandhabung Sonntag 28. Mai

Ausschlafen! Es geht erst um 12 Uhr los. Wieder ins Gersbach an der Jagdhütte. Ich erfreue mich eines langen Fürhstückbüffets in einer Bäckerei und mache mich in aller Ruhe auf den Weg. Waffenhandhandhabung und Waffengesetz stehen auf Plan. Die Zeit vergeht wieder viel zu schnell. Die Waffen konnten alle mehrmals geübt werden. Den heutigen Abendansitz schenke ich mir und fahre gegen 20 Uhr die 150km nach Hause. Eigentlich brauche ich jetzt ne Woche Urlaub.

Fazit

Wie beim letzten Block bin ich der Meinung, dass die Vermittlung der Inhalte und die Möglichkeit durch die verschiedenen Jäger und Ausbilder auch verschiedene Sichtweise auf die Jagd zu erhalten, das Wesentliche an diesem Kursformat ist. Praxisnah Dinge begreifen und selbst tun, Fragen egal mit welchem Inhalt einfach stellen (bei 5 Kursteilnehmern kein Problem) und immer eine ausgewogene Antwort erhalten. Es ist zwar anstrengend, aber es macht sehr viel Spass.

Lernen und Ausrüstung

Meine youtube-Liste hat sich jetzt vollends auf das Thema Jagd konzentriert. Ich schaue mir Tests von Gewehren und Ausrüstung, oder Jagdvideos an.

Die Materialien des Heintges sind alle einmal gelesen. Haarwild, Federwild, Waffenhandhabung, Waffenrecht und Jagdhunde sind durch eigene Mitschriften angelernt und werden mindestens ein Mal die Woche wiederholt.

Ich habe ein sehr gutes Buch oder besser eine Broschüre gefunden welche die relevanten Infos zu Haar- und Federwild auf knapp 40 Seiten in Tabellen zusammenfasst. Praktisch ein Factbook. Das ist meine Lektüre für zwischendruch und den Flieger.

Bei den Zeitschriften bleibe ich meist bei den „Wilden Hunde“n hängen. Nach wie vor einfach ein Jagdporno mit viel Bildern und wenig Text. Sehr gut für Zwischendurch. Sonst gefällt mir die Zeitschrift „Der Jäger“ ganz gut. Artikel sind aus allen Lagern, auch wenn ich manchmal schon etwas schlucken muss, da die Argumentationen der einzelnen Autoren sehr, hmmm, wie sage ich es passend, an das Wahlprogramm von manchen Parteien erinnert. Hauptsache es hilft der eigenen Position. Aber ich bin ja ein erwachsener Mensch und muss nicht mehr jedem mit einer einfachen  Meinung hinterher laufen.

Die Ansprechkarten für Schalenwild von Heintges sind ganz nett und sorgen immer mal wieder für ein Aha-Erlebnis. Und manchmal die Frage wo auf dem Foto die Merkmale auf der Rückseite zu sehen sein sollen, aber da fehlt mir halt einfach die Erfahrung und vielleicht auch der nötige gute Wille.

Meine Gewehrauswahl gestaltet sich in Wellenbewegungen. Von CZ557 Range über Heym SR21 bis hin zu Ruger American ist alles dabei. Von daher steht die Richtung noch nicht fest.

Beim Zielfernrohr habe ich mich auf das Steiner Ranger für knapp 1000 EUR festegelegt. Ich konnt bei Frankonia den Vergleich zu weit teuereren Optiken machen. Klar ist das Steiner etwas schlechter, aber dafür auch erheblich günstiger. Vom Preis-Leistungsverhältnis top. Und als alter Bayreuther freut mich der Umsatz in der Region, selbst wenn die Optik dann in den USA zusammengeschraubt wird.

Habe mein Messerlager aufgerüstet. Das geniale Hultafors Brechmesser für 8 EUR wohnt jetzt in so ziemlich jeder Schublade im Haus und im Auto. Viel Messer für das Geld. Für den Gürtel gab es das Hultafors OK4, ein Outddormesser auf der Basis des Brechmessers aber mit rutschfestem Griff mit 25 EUR auch sehr viel Messer für den EUR. Für die Dickung habe ich mir eine Condor Machete zugelegt und fürs Abfangen werde ich in einem verschlossen Behältnis im Auto ein Linder FK2000 mitführen (die Klinge ist knapp 20cm lang).

Beim nächsten Praxisblock kann eine neue Engelbert Strauss motion 2020  Bundhose zeigen, ob sie den Preis von knapp 75 EUR wert war. Farblich ist sie in Braun und poppigen Neon-Grün gehalten. So spare ich mir die Warnausrüstung 🙂

Soweit zum aktuellen Stand.

Die Lerngruppe – ein Muss – Lernen auf die Jägerprüfung

Hatte gerade mein drittes Lerngruppenmeeting mit Franco. Franco ist Schweizer, wohnt aber 3 Autostunden von mir weg, so dass die Lerngruppe am Telefon stattfindet.

Wir verabreden uns meist zu 20:30h und planen mit einer Stunde, wenn es geht an drei Abenden die Woche. Unsere berufliche Situation lässt es manchmal nicht zu, dass wir eine 100% Konstanz in unsrere Termine bekommen, aber so ist das Leben eben, manchmal nicht planbar und genau aus diesem Grund haben wir uns ja auch für den Blockkurs und nicht für den Ein-Jahreskurs entschieden.

Die Lerngruppe bringt mir persönlich eine Verpflichtung beim Lernen Müssen und andererseits durch die Wiederholung und die Erklärungen die nötige Vertiefung. Langsam entwickeln sich Fachgespräche und wir sind uns nur noch in den Details unsicher (z.B. betrifft die Gemsenblindheit meist nur ein oder beide Lichter).

Auch wenn die Zeit der Lerngruppe, gemessen an der Zeit in der praktischen und theoretischen Ausbildung, nur etwa ein Viertel einnehmen wird, so trägt sie in weit höherem Masse zum Wissen bei.

Lerngruppe? Topp!

 

Der dritte Schießtermin

Heute war der dritte Schiesstermin. Ich bin ein weing beruhigter. Am Anfang schoss ich 2×5 Schuss mit der .308  sitzend auf 100m. Volkert, der die Standleitung hatte nahm sich meiner Technik an, zeigte Bein- und Körperhaltung, korrigierte Fehler. Ging das mentale vor dem Schuss durch und brachte mein Mucken in ruhigeres Fahrwasser. Ich hatte pro Gruppe jeweils einen Ausreißer, der Rest saß aber im gewünschten Bereich, so dass mein Vertrauen wieder zurück ist. Den Rest der drei Stunden absolvierte ich 100 Schuss auf dem Trappstand. Ich glaube ich habe noch zwei Stunden danach wie ein Honigkuchenpferd gegrinst. Wurfscheiben machen einfach Spass.

Auch wenn es jedes Mal drei Stunden Fahrerei sind, so lohnen sich die Schießtermine für mich sehr. Ich werde noch mal schauen, ob ich nicht eine Stunde privat nur für mich buche um die Technik sicher zu haben.

Der erste Block ist vorbei – Lernen für die Jägerprüfung

Was für eine Woche. Ich könnte mich in mitleidheischenden Worten ergehen und mich in meinem Leid und meinem kleinen bischen Stolz suhlen, aber ich bringe es auf den Punkt: Es war fordernd aber es hat Spass gemacht und es hat was gebracht.

Dieser erste Block ging von Ostermontag bis zum darauf folgenden Sonntag, also 6 Tage am Stück. 6 Tage in denen ich meine gemietete Ferienwohnung nur kurz zum Schlafen aufsuchte. Aber der Reihe nach:

1. Tag – Ostermontag im Revier

Treffen ist um 11 Uhr im Revier unseres Ausbilders Gerhard. Es hat, wie in der Standortbeschreibung vermerkt tatsächlich keinen Handyempfang. Zum Glück standen dort auch die Koordinaten und mein Navi arbeitet auch offline.

Es geht pünktlich um 11h mit der Revierbegehung los, wir bekommen Hochstände, Salzlecken und andere Reviereinrichtungen gezeigt, sehen ein erstes Reh und bekommen eine Ahnung warum der Schwarzwald ein Mittelgebirge ist. Es geht den Wald rauf und runter, meine Kondition ist gefordert. Zu Mittag finden wir uns zu Rehwürstchen vom Grill an der Jagdhütte ein. Auch die Mittagspause wird z.B. für die Altersbestimmung von Geweihtrophähen genutzt während die Würstchen sich auf dem Grill erwärmen. Und natürlich regnet es den ganzen Tag bei knapp 7 Grad Höchsttemperatur. Klar, so muss ein Urlaub aussehen.

Die Art der Wissenvermittlung liegt mir, genau das was ich schon vermuttet hatte. Es sind „sehen und begreifen“ Begehungen. „Wir sehen hier die Kirschenaufforstung. Welches Wild schält? Wie würde man Schälschäden hier vermeiden? Welche Pflichten hat der Jagdpächter bei Wildschadensersatz. Woraus wird das begründet. ….“ Ja, so kann ich es mir besser merken und es in mein Wissensnetz einpflegen.

Der Tag ist viel zu schnell rum, wobei mein ausgefrorener Körper vehemend nach einer Dusche verlangt. Der morgige Tag ist in-doors.

2. Tag – Haus der Natur auf dem Feldberg

Zum Glück sind die Sommerreifen auf meinem Forester durch das M+S Logo zumindest rechtlich für Schnee zugelassen. Es hatte die Nacht um den Gefrierpunkt und knapp 5 cm neues Weiss zieren die Strasse. Oben auf dem Feldberg paaren sich Schnee und eisige Temperaturen mit einem starken Wind. Ich wusste doch, dass das Wetter noch mehr drauf hat.

Der heutige Tag ist indoors Wissenvermittlung zum Thema Haarwild. Ich schreibe viel mit (eine meiner Lernmittel) und abstrahiere. Zahnformeln, Setzzeiten, Jägersprache. Alles ganz schön viel. Mittagessen gibt es in der sehr guten Pizzaria auf dem Feldberg. Waren am Vormittag noch Reh, Rot und Schwarzwild an der Reihe, so gibt es jetzt Inputs zu Fuchs, Dachs und Marder. Gegen 17h ist der Kurs zu Ende und natürlich bekommen wir eine Hausaufgabe (zwei Hochwildarten unserer Wahl alles was wir dazu wissen über die ersten zwei Lebensjahre beschreiben).  Ich gebe mir Abends eine kurzen Wiederholung und dannach die Snooker WM in Sheffield. Hausaufgabe mache ich morgen früh.

3. Tag – Haus der Natur auf dem Feldberg und Schiesskino

Jeder bekommt ein Plastiktier von Schleich und muss bewerten, ob das Tier richtig abgebildet aus der Gussform kam. Beim Rehbock z.B. ist eine helle Schürze im Sommerkleid aufgemalt. OK, es ist tatsächlich was hängen geblieben. Werde das nächste Mal an der Kasse im Landi (schweizerische BayWa und dort liegen die Schleichfiguren am Kassenbereich für die Kinder aus statt Süssigkeiten) nachkontrollieren. Die Hausaufgabe ist sehr gut, wir fangen an uns gegenseitig zu verbessern und unser zusätzliches Wissen einzubringen. Eine sehr gute und offene Lernatmösphäre. Und es sind ausser mir nur 4 weitere Schüler im Kurs. Das Betreuungsverhältnis ist also optimal. Heute ging es weiter mit Hasen und Kaninchen, wir diskutieren über den Wolf und den Luchs, das für und wieder der Aufnahme in die jeweilgen Jagegesetze. Nach wie vor beeindruckt mich die diffenrenzierte aber auch wertfreie Diskussion und Gesprächsführung. Alle Aspekte, Dogmen und Sichtweisen werden besprochen (gerade bei den Themen Luchs und vor allem Wolf gibt es in der Jägerschaft den einen oder anderen Graben) und diskutiert. Wir lernen unseren Trainer für die nächsten Tage kennen. Konrad wird uns durch das Federwild und das Wildtiermanegementgesetz führen. Nach 17 Uhr geht es dann in Fahrgemeinschaften nach Bremgarten ins Schiesskino.

Wir beschiessen virtuelle Sauen mit der Langwaffe und danach mit Revolver und Pistole Scheiben.  Macht Spass und ist viel zu früh vorbei. Nach kurzem Essen bin ich um 23h wieder in der FeWo.

Tag 4 – Haus der Natur auf dem Feldberg und Exkursion

Heute ist es für mich ein kleines Heimspiel. Federwild. Als sich bemühender Ornithologe fällt es mir leichter als den anderen die Entenarten zu identifizieren. Dennoch muss auch ich z.B. bei den Jagdzeiten büffeln. Mittagessen gibt es in der Naturschutzstation in XXXXX. Wir bekommen von Michael, einem der dortigen Mitarebeiter und selbst Jäger, eine sehr gute Führung durch die Sonderausstellung „Wolf“ und einen sehr guten und differenzierten Einblick. Anschliessend rücken wir dem Gefieder auf einer ornithologischen Exkursion auf den Leib. Wir sehen auf dem Moorstandort die üblichen Verdächtigen. Das Training bewährt sich, meine Mitschüler erkennen zuverlässig die Enten und Rallenarten. Nach dem Moor fahren wir weiter an einen See und führen uns dort bei bestem Sonnenschein die lokalen Enten und Gänsearten zu Gemüte. Es ist fantastisch. Alle relevanten Arten können im Spektiv angesprochen werden. Zusätzlich gibt es auch bei den Enten Spezilitäten wie Löffelente und für mich die schon lange nicht mehr gesehene Schwarzkopfmöwe als i-Tüpfelchen.

Abends geht es noch in ein Feldrevier. Neben einem Schwarzkehlchen gibt es wunderbare Anblicke von Feldrehen, Damwild und Fuchs. Die Temperaturen von mittlerweile 0 Grad lassen dann den Abend sehr kalt abschliessen. Ich hole mein Auto um 23h aus dem Parkhaus am Feldberg. In der Nähe ruft ein Kauz, der Mond strahlt und reflektiert im Schnee. Perfekter Tagesausklang.

Tag 5 – Haus der Natur und  Schiessstand

Heute Morgen starten wir mit dem Wildtiermanagementgesetz und den Jagdhunden voll durch. Für mich als Katzenmensch ist das Thema Jagdhunde doch mit einer gewissen Distanz versehen. Doch Konrad gelingt es meine schwache Motivation anzustacheln und mit einer vorgängigen, sehr guten Einteilung ein wenig System in das Thema zu bringen. Mit eigenen Hundefotos von Drückjagden werden Hunderassen quizbasiert abgefragt, die Brauchbarkeitsprüfungen durchgesprochen und das Thema und die Jagdarten mit Hund sehr gut visualisiert. Ich fühle mich zumindest besser als noch am Vortag, auch wenn ich dort schon einen langhaarigen Weimaraner als solchen ansprechen konnte. Immerhin gut geraten.

Diesmal bin ich mit Fahren dran und wir sind in einer knappen Stunde in Bremgarten. Das Schiessen läuft heute nicht so gut, ich fange an zu Mucken (siehe eigener Beitrag). Gar nicht gut. Wegen aktuem Waffenmangel schiesse ich mal aus Spass mit der Linkshänderwaffe (Tikka T3). Der Streukreis geht so, aber die Trefferlage ist weit weg von der 10. Bin gerade sehr demotiviert mit meinen Schiessergebniss. Zumal auch das Freihändig stehend auf 50m alles andere als vielversprechend lief. Dafür haben die 30 Wurfscheiben Spass gemacht und ich habe davon mehr als die Hälfte auch sauber getroffen. Immerhin.

Tag 6 – Exkursion in der Schweiz

Am heutigen Tag machen wir mit Konrad eine ornithologische Exkursion an den Klingnauer Stausee in der Schweiz. Ein perfektes Wasservogelrevier. Wir sehen mehr als 60 Arten und können formatfüllende Aufnahme von einer Nutria machen. Meine Mitkursteilnehmerin entwickelt sich langsam zu einer ernstzunehmenden Ornithologin. Erkennt schon selbst im Spektiv die Arten und vor allem diejenigen die sich noch nicht kennt. Ich ziehe den Hut vor so viel Lernleistung und erinnere mich, dass ich das gleiche bei Haarwild und bei den Jagdhunden leisten muss. Das wird noch ein Pensum für mich  werden.

Gegen 16h machen wir uns auf den Rückweg in Richtung Feldberg.

Tag 7 – Landesjagdhundeschau auf dem Dornsberg

Fahren gehört zu den grundlegenden Dingen meines Jagdkursformats und so mache ich mich am Sonntag gegen 9 Uhr auf zum Donrsberg, Auf dem Gelände der dortigen Landesjagdschule gibt es speziell für Jagdschüler und Interessierte eine Hundeschau. Was soll ich sagen? Einfach ein geniales Format. Der Moderator spricht frei über die jeweiligen Jagdhunde, über Geschichte, Zucht, Erfolg und MIsserfolg, über jagdlichen Einsatz und und und. Es ist Jagdhunde full-throttle und sogar ein Nova Scotia duck-tolling Retriever ist dabei. Einfach mal googlen.

Am späten Nachmittag fahre ich vollkommen erledigt zurück nach Hause.

Mein Fazit des ersten Blocks:

– Sehr gute Dozenten und für mich die passende Art der Wissensvermittlung

– Sehr viel gelernt und gemerkt wie wenig ich eigentlich weiss, ich muss das Lernpensum stark erhöhen

– Sehr guter Kurs, meine Mit-Teilnehmer wollen und das merkt man

– Viel Fahrerei, ich habe unterschätzt wieviel es zu fahren ist.

– Ich muss den Budgetrahmen aufstocken. Die Parkkosten pro Tag auf dem Feldberg mit jeweils 10 EUR stellen eine zusätzliche Belastung dar, genauso wie die Mittagessen im Restaurant. Ich erstelle gerade mal eine erste Kostenübersicht.

– beim Schiessen brauche ich mehr Übung. Ich komme mit der Orgnaisation der Schiesstermine und dem dann dort vorherrschenden Gedränge nicht klar. Ich brauche Ruhe um die Technik zu erlernen. Muss das abklären.

Und ich freue mich schon auf den zweiten Block.

Schießen – es wird besser

Die letzten Schießtermine liefen von Mal zu Mal besser. Allerdings war es ein Marsch durch ein Tal der Tränen. Aber der Reihe nach:

Die ersten Schüsse auf den Rehbock in 100m sitzend waren desatrös. Ich hatte es sogar geschafft 2 Schüsse links unten auf den Rand der Scheibe zu setzen. OK. Ich habe ein Problem. Also um Rat beim Trainer gefragt. Volkert ist Waffenfan und ein hervorragender Schießausbilder. Samstag morgens gibt es ein Training in Ruhe. Pufferpatronen wechseln mit echten (natürlich ohne dass ich gerade weiss was aktuell geladen ist), so kann ich mein Verziehen sehr gut erkennen und nach einer halben Stunde schiesse ich ganz passabel (3×10 2×8) und merke beim Schuss, ob ich verrissen habe oder nicht. Beim nächsten Mal wird es konstant besser. Ich schiesse bei der ersten Gruppe 3×10 und 2×9 bei der zweiten 4×10 und 1×9. Ich bin beruhigt und zufrieden. Kipphasen laufen mit im Schnitt 9/10 sehr gut und so konzentriere ich mich auf den laufenden Keiler.

Hier muss ich an meinem Mitschwingen arbeiten. Spätestens ab der Hälfte der Strecke fährt mein Arm in einer Sinuskurve weiter. Für das Trefferbild ist das natürlich ein Glüchsspiel. „Ich will dieses Schwein“ denke ich mir, Was beim Kipphasen sofort hilft, macht es beim Keiler ein wenig besser. 2x in der Zone, der Rest eher die Verteilung einer Schrotgarbe. Sind ja zum Glück noch ein paar Termine.