Block 4 – Lernen für die Jägerprüfung

Es ist soweit die letzten zwei Tag Vorbereitung stehen an.

Prolog

Vergangenen Montag war der vorletzte Schießtermin. Wir übten wieder zusätzlich auf den 100m Bock. Die Fünfergruppen lagen verlässlich im Ziel meist 3 Neuner und 2 Zehner. Ich probierte die Sauer 101 für den laufenden Keiler, merkte aber, dass ich damit nicht so gut klar komme wie mit der R8. Dadurch, dass ich am Montag meine Brille auf dem laufenden Keiler-Stand vergessen hatte, konnte ich am Mittwoch noch einen zusätzlichen freiwilligen Termin wahrnehmen und das Notwendige (Brille holen) mit dem Nützlichen (zusätzliche Stunden) kombinieren. Und ich habe das erste Mal mit der R8 auf die 100m geschossen. Das hätte ich mal früher machen sollen. Die Gruppen liegen beide sehr eng beieinander, jedesmal 50 Ringe. Ich bin überrascht wie sehr mir der Abzug der R8 liegt. Ich habe das Gefühl den Abzug vollkommen zu kontrollieren, der Schuss fällt ohne ein Verreißen durch Erzwingen gegen den Abzuswiderstand. So einen Abzug will ich auch bei meiner eigenen Jagdwaffe. Ich werde das überdenken müssen. Die Vergösserung habe ich auf 8-fach, für mich bei 100m ein sehr guter Kompromiss zwischen Wackeln und Detailerkennung.

1. Tag – Freitag Abend

Es geht los mit einerm weiteren Schießstandbesuch. 100m mit der R8 zweimal 50 Ringe die ersten zwei Mal laufender Keiler sind OK. Verlässlich 3 Mal im Ziel, die anderen beiden können, müssen aber nicht. Das ist jetzt nicht die 100%-Variante aber für die Prüfung sollte es reichen. (Wobei wir als Ziel nur 10-8 nehmen, für die Prüfung wäre auch eine 5 OK. Ist also noch etwas Puffer eingebaut). Kipphase läuft wie gewohnt 9,5/10. Die Prüfung am Montag kann kommen. Ein letztes Mal gehen wir durch alle Waffen in der Handhabung durch. Sollte auch klappen.

 

2. Tag – Samstag Wiederholung

Wir treffen uns um 10 Uhr am Dorfladen in Gersbach, trinken Kaffee und rekapitulieren die Schießergebnisse. Die ersten Vögel am Himmel werden bestimmt, der anschließende Reviergang vertieft botanische Kenntnisse. Die UVV wird an den Reviereinrichtungen besprochen und Jagdzeiten vertieft. An der Jagdhütte wiederholen wir das JWMG, bestimmen an Hand von Schädeln das Alter von Gemsen und Rehen und sprechen über Waffen und Munition. Wir vertiefen das Wissen über Fallen und botanisieren eine weitere Runde. Gegen 16 Uhr mache ich mich auf den Rückweg in die Unterkunft.

 

3. Tag – Sonntag Wiederholung

Treffen um 10 Uhr an der Hütte, JWMG, Tierarten, Landbau, Naturschutz, Waffenkunde, nach der vorerst letzten Runde der leckeren Rehwürstchen besuchen wir die Wildkammer, besprechen deren Einrichtung, die Anforderung an Hygiene und Wildbretvermarktung. Wiederholen Trichinenprobenahme und Wildkrankheiten. Zum Abschluss besuchen wir einen Wildtierpark und üben uns in der Altersbestimmung von Rot-, Dam-, und Schwarzwild. Der Kurs ist jetzt endgültig vorbei. Bei mir kommt ein wenig Wehmut auf, die Aussicht auf die Prüfung am nächsten Tag lässt dieses Gefühl schnell einer gespannten Vorfreude weichen. Am Abend lerne ich noch ein wenig mit der Prüfungsapp. Bei der letzten Probe-Prüfung habe ich im Fach 1 nur 13 von 25 richtig. Es wäre zwar bestanden aber sehr knapp. Ich beschliesse eine Stunde früher aufzustehen und Fach1 noch ein wenig zu üben (eine sehr gute Idee wie sich später heraustellen sollte)

Fazit: Auch die Prüfungsvorbereitung bleibt dem Konzept treu. Learning by doing, draußen in der Natur. Dinge begreifen statt in einem Kursraum büffeln. Vor allem die Stadien der Gehörnentwicklung können so sehr gut gelernt werden. Ich bin am Ende des Kurses und vor der Prüfung vorsichtig optimistisch.

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