The thing that should not be

Ich habe mir lange überlegt, ob ich das Panem et Circensis Schauspiel dieses Sommers tatsächlich kommentieren sollte. Aber was soll`s.

So schnell kann es gehen. Diese verteufelte KO-Runde bei der Fußball-WM. Einen Moment nicht aufgepasst und plötzlich raus. Das Länderspiel der deutschen Frauen gegen die Damen aus dem Land der aufgehenden Sonne zeigte eine 100%-ige Chancenverwertung auf Seiten der Japanerinnen und das Unvermögen ein Tor zu schießen bei der deutschen Elf. Ich habe mir tapfer, soweit möglich, die Vorrundenspiele aller Mannschaften angesehen und musste feststellen, dass ich bei der deutschen Mannschaft nichts erkennen konnte was meinem laienhaften Fußballauge schmeichelte.

Keine präzisen Zuspiele, keine durchgängigen Aktionen sondern vielmehr eine Abstimmung wie ich sie noch von den guten alten Bolzplatzspielen her kenne. Diese Spiele waren nämlich auch immer ergebnisorientiert, wie die Tore zustande kam war irrelevant. Ich verstand die Herausnahme von Birgit Prinz aus dem Team ob ihrer spielerischen Leistung. Aber das Unvermögen von Celia Okoyino da Mbabi so etwas wie einen Sturm zu orchestrieren sorgte einfach nicht für eine Verbesserung der Leistung. Entgegen allen scheinbar gleichgeschalteten Mainstream-Sportkommentatoren sah ich bereits beim Frankreichspiel in der Vorrunde kein Weiterkommen, da dieses Spiel, trotz des schmeichelhaften Ergebnisses bereits zeigte wo die Schwachpunkte lagen. Und leider hatte ich recht. Ich ziehe meinen Hut vor der Leistung der deutschen Mannschaft mit einer bewunderswerten Ausdauer gegen die japanische Abwehrfestung anzurennen, attestiere aber eine gewisse Einfallslosigkeit in der Wahl der Mittel. Hier fehlte mir die Anpassung an die Situation und der Mut Dinge auszuprobieren. Wenn nichts mehr zu verlieren ist, dann sind auch unorthodoxe Mittel zielführend.

Ich hatte den Eindruck, dass unsere Mannschaft stark auf die jeweiligen Personen zugeschnitten war und der Wegfall dieser Personen dazu führte, dass die Aufgaben innerhalb der Mannschaft nicht mehr optimal abgearbeitet wurden. Die Amerikanerinnen haben in ihrem Spiel gegen Brasilien gezeigt, dass wahres Teamplay den Verlust einer Spielerin ausgleicht und die nötige Portion Glück letzendlich zum verdienten Sieg führt.

Just my 2 cents

Thor(sten)

Schreibe einen Kommentar