Archiv für den Monat: Juni 2011

Die Macht der Ratingagenturen am Beispiel Griechenlands

Wir erinnern uns, dass die Ratingagentur Moody`s noch kurz vor der Finanzkrise 2008 die Schrottpapiere der Lehman Brothers Bank mit A2 (also mit „Niedriges Risiko“) bewertete. Umso erstaunlicher ist es, dass genau diese Ratingagentur nun einen Staat wie Griechenland kontinuiertlich in den Staatsbankrott rated und niemand fragt sich, ob man einem Unternehmen, welches sich bereits nachgewiesenermaßen als Totalversager in der Risikoeinschätzung erwiesen hat noch vertrauen sollte.

Ich stelle hiermit am Beispiel Griechenlands fest, dass Rating-Agenturen die Macht haben ganze Länder in die Krise zu stürzen und einen Ausverkauf des staatlichen Besitzes zu initiieren. Diese Macht wird ihnen von Politikern verliehen, welche die Zahlen, welche die Ratingagenturen liefern kritiklos akzeptieren und dann kopflose Panikpakte schnüren. Sicherlich gibt es auf Seiten der griechischen Volkswirtschaft eine gehörige Schieflage, allerdings sollten Rettungspakte auf einer vertrauenswürdigen Datenbasis geschnürt werden und nicht als tröpfchenweiser iterativer Vorgang angelegt sein. Weiterlesen

Was kosten Menschenrechte?

Beim Besuch des chinesischen Ministerpräsidenten in Deutschland fiel scheinbar vollkommen zufällig die IT-gestützte Übersetzungshilfe aus, als unsere „Teflon-Kanzlerin“ (weil Sie nie Stellung bezieht, prallt auch alles an ihr ab) über die Menschenrechte und deren Einschränkungen in China sprach.

Als Mensch der mit dem Risko des IT-Betriebs seine Brötchen verdient kenne ich natürlich das Versagen der Infrastruktur immer dann wenn es gerade nicht passt. Hier hatte ich allerdings den Eindruck, dass dieser Ausfall zufällig sehr gut ins Konzept passte, da hiermit, natürlich rein zufällig (klar IT nervt manchmal), das internationale Prozedere verdeutlicht wurde. „Wir sprechen nur über die Dinge die gewollt sind.“ Alles andere verschwindet in der Deckung der internen Angelegenheiten. Weiterlesen

Felix Sturm gegen Matthew Macklin – Selten so gelacht

Am Samstag fand das alljährliche Talpromenaden Billard-Turnier in Fürth statt, welches für den Boxkampf Sturm gegen Macklin unterbrochen wurde. 20 Turnierteilnehmer sahen in den folgenden Minuten einen konstant schlagenden Macklin und seinen statischen Sparringspartner Sturm. Selbst in den letzten beiden Runden konnte Sturm seine scheinbar geplante Rocky Balboa-Taktik (11 Runden einstecken und den Gegener in der 12. umhauen) nicht umsetzen, denn Macklin zeigte sich konditionell ausdauernd und eine Ermüdung war nicht festzustellen.

Nach dem Ende des Kampfes war das Ergebnis zumindest bei den 20 anwesenden Sachverständigen in Fürth eindeutig. Wie dann allerdings zwei Punktrichter bei einem erst zwei Runden vor Schluss überhaupt aktiv am Kampf teilnehmenden Sturm 116 Trefferpunkte lokalisiert haben wollen bleibt wohl für immer ein Rätsel. Der „knappe“ Sieg Sturms wurde somit eine Andektode der Boxgeschichte.

Ich persönlich halte es für einen Betrug am Kunden einen solch eindeutigen Kampf durch die Punktrichter zu drehen. Macklin wurde um den Ruhm des Sieges gebracht und der Zuschauer schlicht und ergreifend für dumm verkauft. Es bleibt zu hoffen, dass den Verantwortlichen klar wird, dass Kämpfe, bei denen der Sieger bereits vor dem Ende feststeht, Wrestling heißen und in Deutschland deshalb nur ein kleines Publikum finden.

Kampfzusammenfassung in der SZ

Thor(sten)