Was kosten Menschenrechte?

Beim Besuch des chinesischen Ministerpräsidenten in Deutschland fiel scheinbar vollkommen zufällig die IT-gestützte Übersetzungshilfe aus, als unsere „Teflon-Kanzlerin“ (weil Sie nie Stellung bezieht, prallt auch alles an ihr ab) über die Menschenrechte und deren Einschränkungen in China sprach.

Als Mensch der mit dem Risko des IT-Betriebs seine Brötchen verdient kenne ich natürlich das Versagen der Infrastruktur immer dann wenn es gerade nicht passt. Hier hatte ich allerdings den Eindruck, dass dieser Ausfall zufällig sehr gut ins Konzept passte, da hiermit, natürlich rein zufällig (klar IT nervt manchmal), das internationale Prozedere verdeutlicht wurde. „Wir sprechen nur über die Dinge die gewollt sind.“ Alles andere verschwindet in der Deckung der internen Angelegenheiten.

Als kritischer Mensch stelle ich mir natürlich die Frage wie weit das Miteinander gehen darf. Sicherlich sind die chinesischen Investitionen in Deutschland erwünscht und die Menschen in Bedburg und Umgebung freuen sich über die neu erstandenen Arbeitsplätze bei SANY, dennoch ist die Frage zu welchem Preis diese Vorteile erkauft werden. Davon dass Angela Merkel über Menschenrechte spricht wird nichts besser werden. Deutschen Unternehmen die in China investieren möchten werden starke staatliche Auflagen oktruiert. So stellt sich für mich die sicherlich polemische Frage, warum nicht ähnliche Forderungen bei der Gründung eines staatlichen chinesischen Unternehmens in Deutschlands von deutscher Seite erhoben werden. Oder ist die Gründung in Bedburg vollkommen ohne staatliche Förderungen aus Deutschland oder der EU, deren größter Nettozahler wir ja sind, ausgekommen? Das kann ich mir eigentlich nicht vorstellen.

Darüber hinaus sind die Chinesen natürlich keine Wohltäter und schaffen Arbeitsplätze in Deutschland aus reiner Nächstenliebe. Einerseits ist der europäische Markt für den Exportweltmeister wahrscheinlich interessant, andererseits spart man sich damit natürlich den kostspieligen und langwierigen Aufbau von Know-How. Man kauft dieses mit den neuen Mitarbeitern einfach ein und schafft somit die Verbindung zwischen eigenem günstigen Maschinenbau und westlicher Steuerungstechnik.

Somit stellt sich mir die Frage, ob wir tatsächlich einfach als Randnotitz, quasi nebenbei, auf die Menschenrechte hinweisen sollten, oder selbstbewusst auch mal auf eine Investition verzichten sollten, wenn unsere Vorstellung von Umgang mit Menschen dabei auf der Strecke bleiben würden.

 

Just my 2 cents

Thor(sten)
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